5.3.2020, 11:41 Uhr

Coronavirus - Patienten kontaminieren Schlaf- und Waschräume

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Mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Patienten verbreiten den Erreger einer Studie zufolge beträchtlich in Schlaf- und Waschräumen. Regelmäßige Reinigung und der Einsatz eines handelsüblichen Desinfektionsmittels beseitigen die Viren aber wirksam, so eine Studie, die im US-Fachblatt "Journal of the American Medical Association" (Jama) veröffentlicht wurde.

Die Untersuchung unterstützt damit die Annahme, dass das Virus nicht nur von den Infizierten direkt, sondern auch über verunreinigte Flächen weitergegeben werden kann. Wissenschafter von Singapurs Nationalem Zentrum für Infektionskrankheiten sowie der DSO National Laboratories untersuchten die Räume von drei Patienten, die Ende Jänner, Anfang Februar wegen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in einem Krankenhaus isoliert wurden. In einem Zeitraum von zwei Wochen nahmen die Forscher an fünf verschiedenen Tagen Proben in den Zimmern und Bädern der Patienten.

Bei einem der Patienten wurden die Proben vor der routinemäßigen Reinigung genommen, bei den anderen nach Reinigung und Desinfektion. Bei der Probenentnahme vor der Reinigung wurde der Erreger SARS-CoV-2 an 13 der 15 untersuchten Flächen nachgewiesen - unter anderem an einem Sessel, am Bettgestell, einem Glasfenster, dem Fußboden und an Lichtschaltern.

Mögliche Übertragung über Exkremente

Auch drei der fünf untersuchten Flächen im Bad waren kontaminiert, darunter die Türklinke und die Kloschüssel. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Virus auch über Exkremente übertragen werden kann.

Während in der Luft der Krankenzimmer keine Viren nachgewiesen wurden, fanden die Forscher sie an Belüftungsgittern. Dies deutet darauf hin, dass die Viren auch durch das Entlüftungssystem weiterverbreitet werden können. Bei der Untersuchung der gereinigten und desinfizierten Krankenzimmer und Bäder wiesen die Wissenschafter keine neuartigen Coronaviren nach.

"Bedeutende Kontamination der Umwelt durch SARS-CoV-2 durch Tröpfchen und Ausscheidungen legen die Umwelt als ein mögliches Medium bei der Übertragung nahe", schlussfolgerten die Studienautoren. Sie bekräftigten "die Notwendigkeit für strikte Einhaltung der Hygiene" bei Gegenständen und Händen. Durch die Reinigung von Flächen in Krankenzimmern zwei Mal täglich und die tägliche Reinigung der Böden mit üblichen Desinfektionsmitteln könne die Übertragung der Viren aber eingedämmt werden.

Das neuartige Coronavirus hatte im Dezember von China seinen Ausgang genommen. Mittlerweile wurden mehr als 95.000 Infektionen in mehr als 80 Ländern und Gebieten nachgewiesen, mehr als 3.200 Infizierte starben. Nach neuen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die Todesrate bei dem Virus bei 3,4 Prozent der Infizierten. Auch weil viele Infizierte nur leichte Symptome entwickeln, werden allerdings wahrscheinlich viele Infektionen gar nicht registriert, so dass die Todesrate niedriger liegen könnte.

APA/red Foto: APA/APA (AFP)

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