Die Kinder-Krebs-Hilfe Tirol und Vorarlberg stellt der Medizinischen Universität Innsbruck erneut 500.000 Euro für die Kinderkrebsforschung zur Verfügung. Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde ein wiederholtes Engagement des Vereins über die kommenden fünf Jahre bekanntgegeben. Damit soll die patientennahe Forschung unterstützt und in die Infrastruktur investiert werden.
Federführend bei der Kinderkrebsforschung in Innsbruck ist Roman Crazzolara. Dieser wurde von Rektor Wolfgang Fleischhacker kürzlich zum Professor für pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der Medizinischen Universität Innsbruck berufen. Die vergangenen fünf Jahre lang hatte er bereits eine Stiftungsprofessur inne. Fleischhacker hob bei einem Pressegespräch in Innsbruck die Unterstützung durch den Verein hervor: "Die Kinder-Krebs-Hilfe Tirol und Vorarlberg hat bereits vor fünf Jahren die Stiftungsprofessur von Roman Crazzolara finanziert." Nun sei Crazzolara zum Professor berufen worden und das bereitgestellte Geld fließe sowohl in Infrastruktur für die Kinderkrebsforschung an der Med Uni Innsbruck, als auch in Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. Die erneute Unterstützung bezeichnete der Rektor als vorgezogenes "Weihnachtsgeschenk".
Crazzolara zog indes eine positive Bilanz über seine bisherige Zeit als Stiftungsprofessor. In den vergangenen fünf Jahren veröffentlichte er 37 wissenschaftliche Publikationen und erzielte Fortschritte, die direkt in die klinische Praxis einflossen. "Die patientennahe Forschung hilft uns, die Lebensqualität der Kinder zu verbessern und die Behandlungsergebnisse weiter zu optimieren", erklärte er. So sei beispielsweise die ZONE-Initiative ein wichtiges Programm, um Langzeitfolgen durch Krebstherapien nicht nur zu behandeln, sondern sie abzumildern oder gar zu verhindern. Es gehe nun darum, die bereits gewonnenen Erkenntnisse für die Entwicklung präventiver Maßnahmen zu nutzen und diese klinisch zu erproben.
Ursula Mattersberger, Obfrau der Kinder-Krebs-Hilfe Tirol und Vorarlberg, wies auf den Beginn dieser Zusammenarbeit mit der Med Uni hin: "Die Idee zur Stiftungsprofessur kam 2017 ursprünglich vom Direktor der Universitätsklinik für Pädiatrie I., Thomas Müller." Es freue sie, dass Crazzolara nun zum Professor berufen wurde und sie hoffe, dass die erneute Unterstützung für weitere Fortschritte in der Forschung sorge. So große Beträge bereitzustellen sei darüber hinaus nur möglich, weil die Kinder-Krebs-Hilfe ehrenamtlich arbeite.
Crazzolara berichtete zudem von der klinischen Behandlung: "In Innsbruck betreuen wir jährlich rund 70 neue Patientinnen und Patienten aus Tirol, Ost- und Südtirol sowie Vorarlberg." Bei der häufigsten Form von Leukämie bei Kindern, der akuten lymphatischen Leukämie, erreiche man eine Heilungsrate von über 94 Prozent. Viele Patientinnen und Patienten würden jedoch unter Therapie-Nebenwirkungen - zum Beispiel am Fatigue Syndrom - leiden. "Unser Ansatz, die Patientenperspektive als Stakeholder einzubeziehen, erlaubt es uns, deren Lebensqualität zu verbessern", erklärte Crazzolara. So setze man unter anderem auf Telemedizin, um Behandlungen auch lokal oder über mobile Anwendungen zuhause zu ermöglichen.
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