Das Bachelorstudium Psychologie stellt den ersten Schritt der Psychologieausbildung dar.Die einzelnen Lehrveranstaltungen sind im Studienplan nicht nur vertikal, sondern auch horizontal, d. h. innerhalb der einzelnen Semester, weit stärker miteinander verbunden, als dies in traditionellen Psychologie-Studien für gewöhnlich der Fall ist. Vier Ausbildungsschienen gliedern alle sechs Semester der Ausbildung:
Theorie
Das übergeordnete Lehrziel ist, den Studierenden einen historischen überblick über die Entwicklung der akademischen Psychologie zu vermitteln und sie mit dem gegenwärtigen Diskussionsstand des Faches vertraut zu machen. Gleichzeitig sollen die Studierenden hier lernen, die Primordialität, d. h. die grundlegende Bedeutung, von Kultur für das Denken selbst zu begreifen.
Wissenschaftliche Methoden u. Schlüsselkompetenzen
Am Beginn dieser Ausbildungsschiene steht eine Einführung in die kulturelle und historische Entwicklung verschiedener empirischer sozial- und humanwissenschaftlicher Forschungsansätze. Im Anschluss daran werden die Forschungslogiken qualitativ-rekonstruktiver und quantitativ-standardisierter Methoden dargestellt und durch gängige Verfahren und Instrumente exemplifiziert. Dabei wird das Hauptaugenmerk stets auf die Reflexion von Gemeinsamkeiten und Unterschieden des alltäglichen und des wissenschaftlichen Erfahrungswissens gerichtet. Zentral ist auch die Vermittlung von Kompetenzen und Techniken, die von AkademikerInnen erwartet werden: Textproduktion, Be- und Verwertung von Ergebnissen empirischer Forschung, Gesprächs- und Interviewtechniken, Beobachtungstechniken und Projektmanagement.
Grundlagen für inter- u. transdisziplinäre Arbeit
Insgesamt schult diese Ausbildungsschiene die Fähigkeit, mit VertreterInnen anderer Disziplinen in der Berufspraxis konstruktiv zusammenzuarbeiten, und sie bereitet auf eine wissenschaftliche Weiterbildung in entsprechenden, an der SFU intendierten Magisterstudiengängen vor. Die Grundlagen für eine inter- und transdisziplinäre (Zusammen-)Arbeit legen wir in einer Serie von Vorlesungen, in der über alle sechs Semester hinweg Disziplinen unterrichtet werden, die einen starken Überlappungsbereich mit der Psychologie aufweisen. Dabei wird einerseits darauf Wert gelegt, dass die Fächer von ihrem jeweiligen theoretischen Zentrum her unterrichtet werden, andererseits, dass die Gegenstandsbereiche, an welchen sie exemplifiziert werden, auch in der Psychologie vertreten sind.
Psychologische Handlungskompetenzen
Diese Ausbildungsschiene zielt direkt auf die Vermittlung psychologischer handlungspraktischer Kompetenzen ab. Es geht darum, die AbsolventInnen dazu zu befähigen, psychologische Techniken und Interventionen (Gesprächsführung, Teambuilding, Führen von Gruppen, Moderation und Konfliktmanagement) eigentätig in unterschiedlichen Arbeitsfeldern einzusetzen. Von Beginn an wollen wir eine konstruktive Peergruppenentwicklung ermöglichen und den Studierenden ein Klima und Umfeld bieten, in welchem sie auf ihre Talente und Besonderheiten aufmerksam werden und sich selbstverantwortlich um diese kümmern - auch, indem sie sich freundschaftlich oder professionell unterstützen lassen.
Innerhalb dieser Schienen bauen die Lehrveranstaltungen weitgehend aufeinander auf. Einzelne Lehrveranstaltungen sind aber auch über die Grenzen der Ausbildungsschienen hinweg, sozusagen "horizontal" zueinander in Beziehung gesetzt. Die Querverbindungen der Lehrveranstaltungen innerhalb der einzelnen Semester unterstützen die Studierenden dabei, Theorien mit bestimmten Handlungspraxen zu verknüpfen und unterschiedliche Paradigmen erfahrungsnah miteinander zu vergleichen, da diese innerhalb eines Semesters auf ein und dasselbe ausgewählte Phänomen in Anschlag gebracht werden können.
Alles, was du wissen musst, um in Österreich ein Bachelor-Studium zu beginnen.
Die Voraussetzung für die Bewerbung stellt die Universitätsreife dar. Diese kann in Form eines österreichischen Reifezeugnisses, einer erfolgreich abgelegten Studienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung bzw. eines gleichwertigen ausländischen Abschlusses nachgewiesen werden.
Das Aufnahmeverfahren beinhaltet eine schriftliche Begründung der Studienwahl (Motivationsschreiben), eine Überprüfung der für das Studium nötigen Kernkompetenzen durch die Bearbeitung eines wissenschaftlichen Textes (englisch) und ein Aufnahmegespräch mit einem/einer Lehrenden des Studienganges.