Neues Fortbildungsangebot für die häusliche Pflege mittels Extended Reality
Die Fachhochschule St. Pölten hat im Rahmen des Forschungsprojekts "immtaCARE" ein Fortbildungsprogramm für pflegende Angehörige und Pflegepersonal in der häuslichen Pflege entwickelt. Dieses Training nutzt Extended Reality (XR) und kann aktuell bei der Caritas der Diözese St. Pölten ausgeliehen werden.
Herausforderungen in der häuslichen Pflege
Laut Statistik Austria (2021) sind in Österreich etwa 15.000 Arbeitnehmer*innen im Betreuungs- und Pflegedienst beschäftigt. Zudem betreuen rund 950.000 Personen ihre Angehörigen zu Hause. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der häuslichen Pflege und die Herausforderungen, denen sich Pflegende gegenübersehen. Die COVID-19-Pandemie hat diese Belastungen noch verstärkt.
Das Projekt "immtaCARE"
Die Forscher Manuel Schwanda und Benjamin Roszipal von der FH St. Pölten haben ein virtuelles Trainingsprogramm entwickelt, das sich auf Sturzprophylaxe und Kinästhetik konzentriert. Es richtet sich sowohl an pflegende Angehörige als auch an Fachkräfte wie diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, Heimhelferinnen und Pflegeassistent*innen.
Training in virtueller Realität
In Zusammenarbeit mit der Caritas St. Pölten wurde ein XR-Trainingsszenario zur Sturzprophylaxe entwickelt. Teilnehmende können in einer virtuellen Wohnumgebung lernen, wie man eine Wohnung sturzsicher gestaltet und potenzielle Gefahrenquellen erkennt. Die Szenarien variieren bei jedem Durchgang, um verschiedene Situationen zu simulieren.
Einbindung von Fachkräften und Studierenden
Fachleute aus der häuslichen Pflege wurden aktiv in das Projekt einbezogen, um deren Bedürfnisse und Erfahrungen zu berücksichtigen. Laut Nagl-Cupal et al. (2018) stellt die Angehörigenpflege einen wesentlichen Bestandteil der Pflege in Österreich dar. Zudem nahmen Studierende des Bachelor-Studiengangs Gesundheits- und KrankenpflegePLUS der FH St. Pölten teil, um frühzeitig den Umgang mit innovativen Technologien zu erlernen.
Projektpartner und Förderung
Das Projekt wurde gemeinsam mit der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger, der Caritas St. Pölten und dem Arbeiter-Samariter-Bund umgesetzt. Die Arbeiterkammer Niederösterreich förderte "immtaCARE" mit Mitteln aus dem Projektfonds Arbeit 4.0.
Weitere Informationen
Interessierte finden weitere Details zum Projekt "immtaCARE" auf der Forschungswebseite.
Aussendung FH St. Pölten / Studium.at Red Foto: © Barbara Spitzer