Uni-ABC
Verständnisprobleme beim akademischen "Jargon"? Keine Sorge, da bist du garantiert keine Ausnahme. Hier findest du das wichtigste Fachvokabular verständlich erklärt, quasi ein studentisch-deutsches Wörterbuch.
Abgangsbescheinigung
Die Abgangsbescheinigung ist die offizielle Bestätigung, dass du dein Studium abgebrochen (nicht abgeschlossen!) hast. Diese wird oft bzw. vor allem von der Studienbeihilfebehörde oder dem Finanzamt verlangt. Auch das AMS kann dich nach einer Abgangsbescheinigung fragen.
AISEC
AIESEC ist mit 45.000 Mitgliedern, die Wert auf soziale Verantwortung, unternehmerisches Denken, kulturelle Sensibilität und aktives Lerninteresse legen, die größte internationale Studentenorganisation. Vertreten in 107 Ländern, ermöglicht AIESEC seit 1948 tausenden Studierenden durch Vermittlung von Praktika unbezahlbare Erfahrungen im In- und Ausland zu sammeln.
Akademische Viertelstunde
lateinisch "cum tempore", bzw. abgekürzt "c.t.". Die Lehrveranstaltung beginnt 15 Minuten später als bspw. im Vorlesungsverzeichnis angekündigt.
Anwesenheitspflicht
Manche Lehrveranstaltungen setzen eine Anwesenheitspflicht voraus. Das bedeutet, dass du anwesend sein musst. Oft wird hier die Anwesenheit in Form einer Unterschriftenliste überprüft, die durch die Reihen geben wird und von allen Anwesenden zu unterschreiben ist. Je nach Umfang der Lehrveranstaltung ist ein Fehlen nur wenige Male erlaubt, ansonsten wirst du schlechter oder gar negativ bewertet und musst die Lehrveranstaltung im folgenden Semester noch einmal belegen.
Audimax
Das Audimax (lat. Auditorium Maximum) ist in der Regel der größte Hörsaal der Hochschule.
Außerordentliches Studium
Du bekommst eine Matrikelnummer und bist berechtigt, dich für Vorlesungen und Seminare anzumelden, sie zu besuchen, darfst aber keine Prüfung ablegen. Das brauchen vor allem jene, die eine Studienberechtigungsprüfung ablegen und somit die Voraussetzungen für ein ordentliches Studium noch nicht erfüllen, oder Jugendliche ab 17 (für Instrumentalstudien ab 15!). Fällt der Hinderungsgrund zur Belegung eines ordentlichen Studiums weg, kannst du ordentlich inskribieren und bist berechtigt, die zuvor belegten Lehrveranstaltungen (z. B. durch ablegen der Prüfung) abzuschließen. Hier sind meist Studiengebühren zu bezahlen!
Bachelor
Das ist die 1. Stufe des sogenannten 3- Gliedrigen Studiensystems (Bachelor, Master, PhD). Hier lernt man die Grundlagen eines Faches, die dann beim eventuellen Besuch eines weiterführenden Masters Voraussetzung sind. Idealerweise arbeitet man nach dem Abschluss des Bachelor eine Weile, um dann einen Master mit Berufserfahrung zu beginnen.Weiterführende Infos findest du hier.
Beurlaubung
Die Beurlaubung ermöglicht es Studierenden, sich aus persönlichen Gründen (wie Krankheit, Schwangerschaft, Erziehungszeiten, wichtige persönliche oder familiäre Verpflichtungen) oder aus beruflichen Gründen (wie Praktika, die nicht Teil des Studienplans sind, oder eine berufliche Tätigkeit) vorübergehend vom Studium zu befreien. Die genauen Voraussetzungen und Modalitäten für eine Beurlaubung können je nach Hochschule variieren. Typischerweise muss ein formeller Antrag gestellt werden, der die Gründe für die Beurlaubung darlegt und durch entsprechende Nachweise gestützt wird. Die Hochschule entscheidet dann auf Basis der vorliegenden Informationen und der geltenden Richtlinien über die Genehmigung der Beurlaubung. Es ist wichtig, sich direkt an die zuständigen Stellen der eigenen Hochschule zu wenden, um genaue Informationen zu den spezifischen Bedingungen und zum Antragsverfahren zu erhalten
Blockveranstaltung
So werden Lehrveranstaltungen genannt, bei denen der Gesamtumfang der Semesterstunden in einem kurzen Zeitraum (z.B. am Wochenende) stattfindet. Diese intensive Angelegenheit kommt besonders berufstätigen Studierenden zu Gute.
Bologna-Prozess
1999 in Bologna von den für Wissenschaft und Bildung zuständigen MinisterInnen unterschrieben Übereinkunft, durch gemeinsames Vorgehen in der Bildungspolitik eine europaweite Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse zu erreichen. Weitere Ziele waren die Erhöhung der Mobilität, der Wettbewerbs- und Beschäftigungsfähigkeit. Daraus resultiert auch die Umstellung fast aller Studienrichtungen in Österreich. Wer früher Magister oder Doktor wurde, wird heute in der Regel Bachelor oder Master.
Dies Academicus
Der Dies Academius ist ein Tag an der Uni indem der reguläre Lehrbetrieb unterbrochen wird und meistens Informationsveranstaltungen zur Identifikation der Mitarbeiter und Studierenden sowie Werbung zukünftiger Studiosi. Meist wird dieser Tag auch mit einem Tag der offenen Tür verknüpft.
Dissertation
Die Dissertation ist die wissenschaftliche Arbeit, die man im PhD- bzw. Doktoratstudium schreiben muss, um dieses erfolgreich abzuschließen.
ECTS
Das European Credit Transfer System (ECTS) ist ein zentraler Bestandteil des Bologna-Prozesses, der darauf abzielt, die Bildungssysteme in Europa zu harmonisieren und die Mobilität von Studierenden zu erhöhen. Das ECTS-System wurde eingeführt, um die in den europäischen Hochschulen erbrachten Studienleistungen vergleichbar und anrechenbar zu machen.
Ein ECTS-Punkt entspricht dabei einer Arbeitslast von 25 bis 30 Stunden, die Studierende für das Studium, einschließlich Vor- und Nachbereitung, aufbringen müssen. Die Anzahl der ECTS-Punkte spiegelt den Arbeitsaufwand wider, den eine Lehrveranstaltung (LV) für Studierende bedeutet. Diese Punkte werden oft von den Lehrenden basierend auf einer Einschätzung des Arbeitsaufwandes vergeben, den ihre Lehrveranstaltung den Studierenden abverlangt.
Die Vergabe der Punkte kann subjektiv sein und zu Problemen führen, wenn Lehrende den Arbeitsaufwand einer Lehrveranstaltung unterschätzen, was die Studierenden benachteiligen kann. Andererseits kann eine großzügige Einschätzung den Studierenden zugutekommen. Wichtig für die Studierenden ist es daher, Lehrveranstaltungen danach auszuwählen, welche ihnen die besten Lernmöglichkeiten bieten und am besten zu ihren Bildungszielen passen.
Das ECTS fördert die Transparenz im europäischen Bildungsraum und hilft Studierenden, ihre Studienleistungen über Ländergrenzen hinweg anerkennen zu lassen, was die internationale Mobilität und Karrierechancen verbessert.
ERASMUS
Das European Region Action Scheme for the Mobility of University Students ist wohl bekanntestes Austauschprogramm für Studierende im europäischen Raum. 1987 durch den Ministerrat ins Leben gerufen, um die Mobilität unter Studierenden und Dozenten innerhalb Europas zu fördern.
Ergänzungsprüfung
Je nach gewählter Studienrichtung kann eine Ergänzungsprüfung (z.B. Latein für Jus) notwendig sein, falls du die Kenntnisse in diesem Fach nicht ausreichend nachweisen kannst (z.B. Maturaniveau) – diese ist dann entweder am Anfang oder bis zu einem bestimmten Zeitpunkt im Studium zu absolvieren.
Gastprofessor/in
Als Gastprofessor/in wird allgemein jede/r wissenschaftliche Mitarbeiter/in einer Uni , die/der für bestimmte Zeit an einer anderen Uni im In- oder Ausland lehrt.
Habilitaton
Die höchstranginge Hochschulprüfung in Österreich mit der im Rahmen eines akademischen Prüfungsverfahrens die Lehrbefähigung in einem wissenschaftlichen Fach festgestellt wird. Zuvor muss eine Habilitationsschrift eingereicht werden und sonstige wissenschaftliche Beiträge publiziert werden. Die Habilitation ist der vorletzte Schritt auf dem Weg zur Professur – der letzte ist die Berufung an eine Uni.
Honorarprofessor/in
Wissenschaftler/innen, die aufgrund besonderer wissenschaftlicher oder pädagogischer Leistung den Titel „Professor“ und somit die Lehrbefugnis verliehen bekommen.
Inskribieren / Immatrikulieren
Obwohl sie manchmal synonym verwendet werden, bezeichnen sie unterschiedliche Aspekte des Einschreibeprozesses an Universitäten.
Immatrikulieren ist der Prozess der erstmaligen Einschreibung an einer Hochschuleinrichtung. Dieser Vorgang findet zu Beginn eines Studiums statt und dient der offiziellen Aufnahme eines Studierenden in die Universität. Die Immatrikulation ist eine einmalige Angelegenheit – sie wird nicht wiederholt, es sei denn, der Studierende wechselt die Hochschule.
Inskribieren, auf der anderen Hand, kann den Prozess der jährlichen oder semesterweisen Erneuerung der Einschreibung bezeichnen. Dies ist erforderlich, um als aktiver Student registriert zu bleiben. Studierende können sich auch für zusätzliche Studiengänge inskribieren oder bei einem Studienwechsel erneut inskribieren, was die administrative Aktualisierung ihrer Studiensituation beinhaltet.
Die genaue Nutzung dieser Begriffe kann variieren, abhängig von der Institution und dem Land. In Deutschland beispielsweise wird oft nur der Begriff "Immatrikulieren" für den gesamten Prozess verwendet, während in Österreich "Inskribieren" häufiger für die fortlaufende Registrierung benutzt wird.
ISIC
Abkürzung für International Student Identity Card: dies ist der einzige Studierendenausweis, der weltweit anerkannt wird, ist also besonders sinnvoll, wenn man ins Ausland gehen will. Diese Karte kostet i.d.R. 10 € und man bekommt sie bei der ÖH, AIESEC, Sta Travel und Erste Bank (hier ist die Bankomatkarte gleichzeitig die ISIC Karte).
Kommissionelle Prüfung
Spielt eine wichtige Rolle im akademischen Prüfungsprozess und ist darauf ausgerichtet, Fairness und Objektivität zu gewährleisten. Diese Prüfungen werden von einer Kommission abgenommen, die üblicherweise aus mindestens zwei, oft jedoch aus drei oder mehr Prüfern besteht. Der Mehrwert einer solchen Kommission liegt darin, dass sie dem Schutz der Studierenden vor möglicher Willkür einzelner Prüfer dient.
- Abschlussprüfungen: Diplomprüfungen oder Doktorprüfungen, bei denen Studierende ihre wissenschaftliche Arbeit verteidigen.
- Wiederholungsprüfungen: Wird eine Prüfung auch nach mehreren Versuchen (meist beim vierten Antritt) nicht bestanden, kommt es zur kommissionellen Prüfung. Besteht man diese nicht, kann dies zur Exmatrikulation führen.
Bei kommissionellen Prüfungen ist Vorsicht geboten, da ein Nichtbestehen schwerwiegende Folgen haben kann, wie z.B. den Ausschluss vom weiteren Studium im betreffenden Fach.
Master
Die 2. Stufe des 3-gliedrigen Studiensystems (Bachelor, Master, PhD). Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Hochschulausbildung (Bachelor oder Diplomstudium). Hier werden die Grundlagen aus dem Bachelorstudium vertieft und mehr Wert auf das wissenschaftliche Arbeiten gelegt.
Matrikelnummer
Die Matrikelnummer ist deine persönliche Nummer als Student/in, die du beim Immatrikulieren erhältst. Du musst sie z. B. bei der Anmeldung zu Lehrveranstaltungen, zum Beantragen von diversen Förderungen, StudentInnentickets für öffentliche Verkehrsmittel („Semesterkarte“ o. ä.), etc angeben.
Mitbelegung
Willst du im Rahmen deines Studiums eine Lehrveranstaltung an einer anderen Universität besuchen, ohne aber das ganze Studium absolvieren zu wollen, musst du eine Mitbelegung beantragen. Konkret musst du dich meist bei der Vorerfassung (online) dafür anmelden und dich dann persönlich mit Studiausweis und Studienblatt an das entsprechende Zulassungsorgan wenden (Infos auf den HPs der jeweiligen Unis).
N.N.
Abkürzung für Nomen Nominandum – steht im Vorlesungsverzeichnis, wenn bei Veröffentlichung noch nicht feststeht, wer die Lehrveranstaltung leitet.
Nostrifizierung
Anerkennung ausländischer Zeugnisse, Diplome, etc. Meist nur für Nicht-EWR-BürgerInnen notwendig. Eine erste Anlaufstelle ist das jeweilige Referat für Studienzulassung
Orchideenstudien
Dieser Begriff bezeichnet Studien, die wenige Leute belegen und die eine sehr geringe Nachfrage am Arbeitsmarkt haben z.B. Numismatik oder Byzantinistik.
Ordentliches Studium
Standardstatus eines Studiums, bei dem die Studierenden alle formalen Voraussetzungen erfüllen, um sich für ein Studium zu immatrikulieren und dieses abschließen zu können. Dies umfasst in der Regel die Möglichkeit, Prüfungen abzulegen und akademische Grade zu erwerben. Im Gegensatz dazu haben Studierende in einem außerordentlichen Studium nicht alle Voraussetzungen erfüllt oder sind zu bestimmten Leistungen nicht zugelassen, wie beispielsweise zur Teilnahme an Prüfungen.
Promotio sub auspiciis Praesidentis
Eine besondere Ehrung für herausragende akademische Leistungen in Österreich. Sie wird vom Bundespräsidenten an Absolventen verliehen, die in ihrer akademischen Laufbahn durchwegs exzellente Noten erzielt haben, von der Oberstufe bis zur Dissertation. Zusätzlich müssen die Kandidaten ihre Studien innerhalb der regulären Studiendauer abgeschlossen und sich durch vorbildliches Verhalten ausgezeichnet haben. Die Verleihung erfolgt in einem feierlichen Akt, bei dem der Bundespräsident persönlich einen Ehrenring überreicht. Dieser Ring trägt das Bundeswappen und die Inschrift "sub auspiciis Praesidentis".
Prüfungsimmanent
Lehrveranstaltungen mit immanentem Prüfungscharakter haben meist Anwesenheitspflicht und nicht selten sind Mitarbeit und Hausübungen Bestandteil der Endnote
Sammelzeugnis
Nachweis über die von dir abgeschlossenen Lehrveranstaltungen. Bekommst du normalerweise zusammen mit dem Studienblatt zugeschickt. An verschiedenen Universitäten gibt es aber auch unterschiedliche Möglichkeiten, sich jederzeit ein Sammelzeugnis auszudrucken oder ausdrucken zu lassen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, negative Beurteilungen nicht im Sammelzeugnis aufscheinen zu lassen.
Schein
Im Studierendenjargon die Bezeichnung für eine erfolgreich absolvierte Lehrveranstaltung. Früher musste man nach bestandener Prüfung sich noch extra ein Lehrveranstaltungszeugnis, einen Schein, abholen.
Sponsion
Die Sponsion strebt jede/r Studierende/r an: So wird nämlich die akademische Feier anlässlich der Verleihung eines Bachelor-, Diplom- und Mastergrades genannt.
Studienblatt
Das Studienblatt zeigt deinen universitären Werdegang: Es ist somit der Nachweis über die Studienrichtungen, die du belegt hast. Du erhältst dein Studienblatt beim Immatrikulieren persönlich und dann jedes folgende Semester per Post. Bitte immer aufbewahren! Du brauchst es z. B., um Studienbeihilfe zu beantragen, etc.
Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP)
Die Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) ist ein wesentlicher Bestandteil der Bachelor- und Diplomstudien in Österreich. Diese Phase ist so konzipiert, dass sie Studienanfängerinnen und -anfängern einen umfassenden Überblick über die Inhalte und den weiteren Verlauf ihres Studiums bietet. Sie soll dabei helfen, eine fundierte Entscheidung über die Studienwahl zu treffen. Die STEOP erstreckt sich in der Regel über ein bis zwei Semester und umfasst 15 bis 30 ECTS-Punkte. Trotz ihrer Einführung mit dem Ziel der Orientierung wird sie oft kritisiert, da sie auch als Mittel zur Regulierung der Studierendenzahlen in Studiengängen ohne Zulassungsbeschränkungen angesehen wird.
Studentische Selbstversicherung
Ermöglicht es Studierenden, sich zu vergünstigten Tarifen gesetzlich zu versichern, falls sie nicht mehr über die Familienversicherung abgedeckt sind. Diese Option ist besonders für jene Studierende relevant, die entweder das Alter von 27 Jahren überschritten haben oder deren Eltern nicht in Österreich versichert sind. Der Tarif für die studentische Selbstversicherung beträgt 2024 rund 65,03 Euro pro Monat. Um sich selbst zu versichern, müssen Studierende an einer österreichischen Hochschule immatrikuliert sein und dürfen ein bestimmtes Einkommen nicht überschreiten. Weitere Informationen und die genauen Voraussetzungen können auf der Webseite der österreichischen Sozialversicherungsanstalt gefunden werden.
Uniko
Steht für Universitätenkonferenz und ist sozusagen die offizielle Vertretung der Unis österreichweit.
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