Im steirischen Innovationshub Wood Vision Lab sollen die Einsatzmöglichkeiten von Holz als neuem Leichtbau-Baustoff erforscht werden. Erstmals werden von der Grundlagenforschung bis zur Umsetzung alle Schritte gebündelt. Damit entsteht europaweit das erste Zentrum mit einem ganzheitlichen Ansatz, auf das Unternehmen und Branchen auf der Suche nach nachhaltigen Werkstoffen zugreifen können. Investiert werden 16 Mio. Euro in dieses Projekt, hieß es in einer Aussendung.
Die Forschung auf dem Gebiet Holz als Hightech-Rohstoff der Zukunft begann vor rund zehn Jahren und gipfelte nun in der Gründung des Pionierzentrums Wood Vision Lab. Als Baustoff, Parkettboden, für Möbel oder als Wärmelieferant ist Holz allgegenwärtig. Im neuen Zentrum soll nun gezeigt und erforscht werden, wie Holz gegenüber anderen Werkstoffen einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten kann. Es punktet nicht nur mit höherer CO2-Speicherung als andere Materialien, sondern auch mit dem geringen Gewicht und der Tatsache, dass es ein nachwachsender Rohstoff ist.
Splittert nicht und ist extrem langlebig
Damit liegt es in vielen Anwendungsmöglichkeiten im Vorteil gegenüber Komponenten aus Carbon, Alu, Glasfaser, Stahl oder Kunststoff. Die neuen Einsatzmöglichkeiten von Leichtbau-Hybridkomponenten auf Holzbasis in der Mobilität, dem Anlagen- und Maschinenbau und darüber hinaus sind vielfältig. Richtig bearbeitet splittert der Rohstoff nicht, hält höchsten Brandschutzanforderungen stand und ist extrem langlebig.
Erste anwendungsorientierte Projekte sind unter anderem Batteriewannen für Pkw, wobei eine Konstruktion aus Holz und Stahl die Umweltbelastung reduziert, Gewicht spart und den CO2-Fußabdruck verkleinert. Für Siemens Mobility wurde eine Fahrwerksverkleidung für Hochgeschwindigkeitszüge entwickelt. Die Furnierholz-Materialkonstruktion reduziert den Luftwiderstand und ermöglicht damit eine Energieersparnis gegenüber bisherigen Lösungen um 15 Prozent.
"Biobasierte crashsichere und leichtgewichtige Materialien"
Zur nachhaltigen Wissensverbreitung wird eine eigene vom Land Steiermark geförderte Stiftungsprofessur an der Technischen Universität Graz (TU) zum Schwerpunkt "Biobasierte crashsichere und leichtgewichtige Materialien" am Wood Vision Lab angeschlossen. Um eine Verankerung des Wissens über die Forschungsebene hinaus zu ermöglichen, werden Unternehmenskooperationen gefördert.
Zur Umsetzung dieses Pioniervorhabens ist ein Investitionsvolumen von rund 16 Mio. Euro vorgesehen. Möglich gemacht wird das Wood Vision Lab durch die Zusammenarbeit von Gesellschaftern aus den Bereichen Industrie, Öffentlichkeit und Wissenschaft: Die Hauptinvestoren sind die Stadt Weiz mit der W.E.I.Z. Immobilien GmbH und die Weitzer Group, außerdem die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (SFG), Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH sowie die TU Graz.
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